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Edgar L. Born
Zwischlingsliteratur
Die Literatur der Deutschen aus Russland
„Sie schweben. Ein Leben lang schweben sie. Zwischen der Heimat, aus der sie kommen und der Heimat, in die sie gezogen sind. Beide Heimaten tragen sie in sich. Und je nachdem, wo es ihnen schlechter geht, sehnen sich nach der anderen. Erst ihre Kinder, die hier geboren werden, werden nur noch einen Ort haben, den sie als ihre Heimat ansehen.“
Fremd sein – in einem fremden Land zu Hause sein und doch nicht daheim – zwischen allen Stühlen sitzen und nicht wissen, welcher der eigene Stuhl ist: das sind Gefühle, die Einwanderern nach Deutschland sehr vertraut sind, Gefühle, die zum Teil ihr Leben bestimmen oder prägen. Das sind Gefühle, um die besonders auch viele Russlanddeutsche wissen, da sie im Laufe ihrer Geschichte oft zwischen die Mühlsteine der Herrschenden geraten sind und immer wieder ‚fremd’ waren.
So ist es kein Wunder, dass sich auch die russlanddeutsche Literatur dieser Thematik angenommen hat. In ihr spiegelt sich wider, was die Menschen erlebt und erlitten haben, ihre Einstellungen, ihre gesellschaftlichen Verhältnisse. Es gibt Texte zum Weinen und zum Lachen, Tragisches und Komisches, Texte, die Mut machen zum Widerspruch, zum Neuaufbruch, zum Dennoch – Hoffnungstexte.
1. „Landschaften der Heimatlosigkeit“
Spätestens seit Herta Müller den Literaturnobelpreis zuerkannt bekommen hat, ist der Blick der überraschten deutschen Öffentlichkeit auf Autoren deutscher Sprache und Abstammung, zugewandert als Aussiedler oder Spätaussiedler aus Polen, Rumänien und der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS, ehemalige Sowjetunion) gelenkt worden. Dass sie bisher so gut wie keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung gespielt haben, erklärt auch die teilweise unbeholfene Reaktion der Presse. Während die meisten Zeitungen den Begriff „Aussiedlerin“ tunlichst vermieden, war stattdessen zu lesen, dass Herta Müller „eine Deutschrumänin“ (Westfälischer Anzeiger, Hamm) sei. Bild-online schreibt - und ist diesmal der Wahrheit ziemlich nahe: „Die in Rumänien geborene, deutschsprachige Müller war am vergangenen Donnerstag überraschend mit dem diesjährigen Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden.“
Man spürte förmlich die Verwirrung: Herta Müller ist gewiss eine „der wichtigen Autoren im internationalen Literaturbetrieb“ (FAZ), aber gehört die wirklich zu uns? Ist sie eine richtige Deutsche? Denn wie gehört das zusammen: „deutschsprachig und in Rumänien geboren“? FAZ-Online versucht es am 8. Oktober 2009 so: „Das Lebenswerk der heute 56 Jahre alten deutsch-rumänischen Autorin zeugt von schmerzhaften Erinnerungen an eine düstere Vergangenheit unter dem Ceausescu-Regime, dem sie erst 1987 entkommen konnte, als sie zusammen mit ihrem damaligen Mann Richard Wagner die Ausreise beantragte und nach Deutschland zog.“
Die meisten Umschreibungen ihrer Herkunft sind nicht nur schlicht falsch, sondern zeugen überdies von blanker Unkenntnis und Ignoranz, mit der solche Autoren bisher behandelt wurden. Immerhin hat die Jury in Stockholm ihre ‚Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa’ gewürdigt, mit der sie ‚Landschaften der Heimatlosigkeit’ schaffe.
Denn heimatlos fühl(t)en sich die meisten deutschen Autoren aus dem Osten nicht nur in ihrem Herkunftsland, sondern manchmal auch in der ‚neuen’ Heimat der Bundesrepublik Deutschland.
2. Fremdwahrnehmung und Bewältigung der Aussiedlung
Die deutschen Auswanderer nach Russland haben von Anfang an viel geschrieben. Nicht nur Briefe in die Heimat, sondern auch Gedichte (oft zu festlichen Anlässen), Szenen, Erzählungen und Lieder.
Vor allem ging es darin Abschied und Neuanfang, um die Bewältigung der Aussiedlung, um schwierige und manchmal komische Situationen, die es zu meistern galt. Und es ging um Fremdwahrnehmung der russischen Lebensart.
Der erste Beleg für die russland-deutsche Literatur ist ein Gedicht von Bernhard von Plathen: „Reisebeschreibung der Kolonisten, sowie die Lebensart der Russen von Offizier Blahten“ . Darin erzählt ein „Kolonist“, ein aus Pommern stammender, nach dem 7jährigen Krieg arbeitslos gewordener Offizier, der sich vom Aufruf der Zarin Katharina II. hat anwerben lassen, von seinen Ausreisegründen, seinen Reiseerlebnissen auf dem mühsamen Weg von Lübeck über die Ostsee nach St. Petersburg und von dort über den Wasserweg an die Wolga. Das, was er an den Russen beobachtet, kommt ihm mehr als merkwürdig vor: „25. Die weil ich mich erfreut/ die Rußen anzuschauen/ sah mit Verwunderung/ wie sie ihr Land bebauen/ Das wird nicht recht gepflügt/ nicht ordentlich besäet/ und wenn die Früchte reif/ von Herzen schlecht gemäht.“
Diese Art der Fremdwahrnehmung, die für das interkulturelle Gespräch eine wahre Fundgrube sind, findet sich natürlich auch bei den deutschen Autoren, die in den letzten Jahrzehnten zu uns gekommen sind. Wendelin Mangold schreibt in seinen kurzen Gedichten : „Bierland/ Jeder trinkt hier/ sein Bier/ und kein anderes./ Ich habe kein/ Meinbier, / also bin ich/ nicht von hier:/ Ein Zuwanderer.“
In den deutschen Kolonien entstanden zahlreiche Zeitungen und auch Theater, in denen deutsche Klassiker aufgeführt wurden, aber auch Stücke eigener Autoren.
150 Jahre nach der Gründung der Wolgakolonien wurden 1914/5 verschiedene Texte veröffentlicht, darunter das Theaterstück von G.K. Wessel „Der Kirgisenmichel und die schön’ Ammi aus Mariental“, das gerne von Lehrern und Schülern in den Wolgadörfern aufgeführt wurde. Es geht zurück auf die mündliche Überlieferung der Geschichte eines bei einem Kirgisenüberfalls entführten 17-jährigen Jungen (Michel), der nach vielen Jahren wieder auftaucht und seine Jugendliebe Ammi (Ortmann) wieder findet. Beide hatten sich einst Treue geschworen und ihren Schwur gehalten . Pastor Friedrich Dsirne hatte 1861die Geschichte schon als ausführliche Erzählung gefasst .
„Das Lied vom Küster Deis“ von Daniel Kufeld beschreibt in 13 Kapiteln das Leben in den Kolonien in den Anfangsjahrzehnten. Inzwischen ist diese Zeit weit entrückt und erscheint wie eine Märchenwelt. Kufeld, selbst Lehrer und Pastor stellt dabei die für das Dorf prägende Gestalt des Küsterlehrers Deis in den Mittelpunkt. Von ihm schreibt Kufeld: „Manches hat er selbst gedichtet,/ doch die Werke sind vernichtet/ und verweht vom Steppenwind…/ Wie viel teure Manuskripte/ uns schon so verloren sind!“
3. ‚Wir selbst’: Symbol für verlorene und nicht veröffentlichte Manuskripte
Mit der Oktoberrevolution wurde das Leben der Deutschen in Russland noch einmal sehr kompliziert. Die Zwangskollektivierung mit ihren Hungersnöten, die Kulakenverfolgung, die stalinistischen Säuberungen der 20er und 30er Jahre und dann die Verschleppung der deutschen Bevölkerung aus dem europäischen in den asiatischen Teil der UdSSR während des 2. Weltkrieges brachten unendliches Leid über die Menschen. Mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung verlor in diesen Jahren das Leben, Familien wurden auseinander gerissen und viele fanden sich nie mehr wieder. Fast alle verloren ihre Heimat und wurden als Volksfeinde unter Bewachung (Kommandantur) gestellt. Unter denen, die in den Arbeitslagern ums Leben kamen, waren zahlreiche deutsche Schriftsteller.
Unter ihnen Gerhard Sawatzky, ein 1901 im Dorf Blumenfeld/Ukraine geborener Lehrer und Redakteur der literarischen Monatsschrift „Der Kämpfer“ und Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller des Wolgagebiets. Er schrieb 1937 seinen Roman „Wir selbst“ über das Leben der Deutschen in den Dörfern der seit 1921 „Autonomen sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen“ (ASSRdWD). „Der Roman … wurde … mit Michael Scholochows ‚Der stille Don’ … verglichen und zählt zweifellos zu den bedeutendsten Werken sowjetdeutscher Literatur… Im Mittelpunkt des Geschehens steht das Leben des Armbauern und Kommandanten der Roten, Friedrich Kempel, und seiner Angehörigen.“ Der Roman war schon in Blei gesetzt, als Sawatzky 1938 verhaftet wurde. Er starb 1944 im Arbeitslager Solikamsk. Seine Frau hatte eine Kopie des Romans versteckt. Erst 1984-1988 wurde er in den Sammelbänden „Heimatliche Welten“ fortlaufend veröffentlicht .
Diese Jahre – so schwer sie auch waren – brachten viele Texte hervor, die aber (zunächst) nicht veröffentlich werden konnten. Schreiben war in diesen Jahren eine Überlebensstrategie, mit Hilfe derer man die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten versuchte. Bis heute nimmt die russlanddeutsche Literatur auf diese Zeit Bezug.
Die Sammelbände, die nach 1989 auf Initiative der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland entstanden, trugen in Erinnerung an diese Zeit den Titel „Wir selbst“ .
4. Deutschlehrer und Korrespondenten der deutschen Zeitungen
Nach dem Ende des Krieges blieben die verschleppten Russlanddeutschen noch bis Ende 1955 unter Kommandantur in den Sondersiedlungen. Die Träger der Vermittlung der deutschen Hochsprache, Schule, Kirche, Theater und Zeitungen waren in den Kolonien geblieben. Deutsch wurde höchstens als Dialekt in den Familien und dann auch nur heimlich gesprochen.
Erst langsam begann sich das deutsche Kulturleben wieder zu organisieren. Erste deutschsprachige Zeitungen entstanden, an einigen Hochschulen wurden wieder Studiengänge für Deutschlehrer eingerichtet. An der pädagogischen Hochschule von Nowosibirsk war es vor allem der 1909 in Warenburg/Wolga geborene Erzähler, Lyriker und Volkskundler Victor Klein, der seit 1960 als Dozent für deutsche Sprache und Literatur arbeitete und junge Talente förderte. Es waren in der Folgezeit vor allem Deutschlehrer und Journalisten, die literarisch tätig wurden.
Schwierig blieb es mit der Veröffentlichung. Viele Beiträge fielen der Zensur zum Opfer. Als Notlösung taten sich russlanddeutsche Autoren zusammen, um Almanachs heraus zu geben. Aus den vielen Sammelbänden sind besonders „Heimatliche Welten“ , die beiden Sammelbände „Hand in Hand“ und die dreiteilige „Anthologie der sowjetdeutschen Literatur“ hervor zu heben.
Eine andere, aber nicht weniger wichtige Rolle spielten die deutschen Zeitungen „Neues Leben“ (Moskau) und „Rote Fahne“, später „Freundschaft“ (Kasachstan). Jede Ausgabe dieser Zeitungen hatte eine Literaturseite, auf der neue Gedichte und Erzählungen (oft in mehreren Folgen) veröffentlicht wurden. Die Zeitungen dienten überdies als Grundlage für den Deutschunterricht in den Schulen.
Für die Autoren, die als Aussiedler und Spätaussiedler nach Deutschland kamen, war anfangs schwer, Verlage für die Veröffentlichung ihrer Werke zu gewinnen. Teilweise wurde mit Hilfe die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland oder im Selbstverlag veröffentlicht und oftmals wieder in Sammelbänden.
Inzwischen haben russlanddeutsche Schriftsteller z.B. im vom russlanddeutsche Zahnarzt Robert Burau gründeten BMV-Verlag in Lage, im Geest-Verlag in Vechta und im Waldemar Weber Verlag in Augsburg wichtige Partner gefunden.
5. Der russlanddeutsche Literaturkreis
Am 15. Oktober 1995 wurde in Bonn der Literaturkreis der Deutschen aus Russland gegründet. Zuerst gehörten 14 Autoren dazu, heute sind es über 100. „Es war ein Versuch, das kulturelle Vakuum für die russlanddeutschen Autoren zu füllen, Gleichgesinnte zu finden und ihnen die Integration in Deutschland etwas zu erleichtern.“
Beim ‚Bonner Literaturcafé’ werden Neuerscheinungen vorgestellt, zweimal im Jahr finden Autorenseminare vor allem in Oerlinghausen statt. Lange hat Agnes Gossen-Giesbrecht den Literaturkreis geleitet, seit Oktober 2010 ist Schriftsteller Gennady (Heinrich Dick) Vorsitzender.
Viktor Heinz, Wendelin Mangold und Agnes Gossen-Giesbrecht gehören dem deutschen Redaktionsteam an, Anatoli Steiger und Tatjana Eisner dem russischen.
Inzwischen sind vier Russlanddeutsche Literaturkalender (1996-1998) und einige „Literaturblätter russlanddeutscher Autoren“ (Almanachs) in verschiedenen Verlagen sowie Einzelbände erschienen. Ein weiterer Almanach ist in Vorbereitung. Der Literaturkreis versucht, Kontakte zu anderen hiesigen Autoren und zu verschiedenen deutschen Verlagen aufzubauen.
6. Wichtige Quellen
Um sich einen Überblick über die russlanddeutsche Literatur in Geschichte und Gegenwart zu verschaffen, Autoren und Werke kennen zu lernen, kann man sich folgender Hilfsmittel bedienen:
Johann Warkentin hat eine „Geschichte der russlanddeutsche Literatur aus persönlicher Sicht“ vorgelegt. In drei Abschnitten und 20 Kapiteln (1. Allgemeines. Entwicklung bis 1941. 2. Vom Tauwetter bis zum Schlamassel. 3. Von Buten nach Binnen) gibt er kenntnisreich Auskunft über ca. 150 russlanddeutsche Autoren und ihre Werke und ordnet sie in die jeweilige Zeitgeschichte ein. Warkentin hat eine Teilstrecke der zu schildernden literarischen Entwicklung miterlebt und auch geprägt, da er selbst an der Neubelebung der russlanddeutschen Literatur der Nachkriegszeit mitgewirkt hat. Von 1969 bis 1980 hat er als Literaturredakteur der Zeitschrift „Neues Leben“ in Moskau gearbeitet und kannte viele Autoren aus dieser Zeit persönlich. Warkentin schreibt in seinem Vorwort: „Titel und Vorwort besagen ausdrücklich: Dieser Streifzug erhebt keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, ist nicht für die Doktorhutträger und – jäger gedacht. Er wendet sich an Laien, deren wohlmeinendes Interesse für das Gestern und Heute unserer Volksgruppe sich auch auf ihr schöngeistiges Schaffen erstreckt; er möchte um einfühlsames Verständnis für Fremd- und Andersartiges werben, ohne dieses unbedingt schönreden zu wollen, und schlicht und einfach ein paar Lesetipps und Fingerzeige fließen auch mit ein. Dabei wird vielfach auf die beiden großen Literaturen verwiesen, die unser Schrifttum speisen.“ Das gilt insgesamt für die russlanddeutsche Literatur, dass sie deutliche Bezüge hat zur deutschen wie zur russischen Literatur; zugleich aber eine eigenständige, sozusagen „Zwischlingsliteratur“ ist, die gesonderte Aufmerksamkeit verdient. Wendelin Mangold wiederum zeichnet verantwortlich für das Lesebuch „Russlanddeutsche Literatur“. Es ergänzt das Werk von Warkentin kongenial. Es werden Leseproben von 70 Autoren wiedergegeben mitsamt Kurzbiografien und Werkhinweisen. Beide Bücher sind 1999 bei der Landsmannschaft erschienen und dort auch erhältlich .
Reinhold Keil bietet mit seinem 1991 im Selbstverlag erschienen Buch „Russlanddeutsche Autoren. Weggefährten, Weggestalter. 1764-1990“ eine Mischung aus einer ausführlichen, 24 Kapitel langen Einführung zum Thema „Russland-Deutsche Literaten und Literatur“ und „Literarischen Portraits“ mit Kurzbiografien und Leseproben der jeweiligen Autoren . Keil will mit seinem Buch nicht nur zeigen, wie stark die geschichtlichen Verwerfungen im Zarenreich und in der UdSSR das Leben und die Literatur der Deutschen in Russland nachhaltig prägten, sondern auch, dass manche Autoren – nach seiner Meinung - sich mit dem kommunistischen Apparat in verhängnisvoller Weise verbanden. Um es mit den Worten von Warkentin zu sagen: „Wer ist moralisch befugt…, und wer nicht? Wohl dem Gerechten, der nicht bekennen muss: ‚Ich hab als Schreiber viel zu viel gelogen’. Dass es Zweck- und Tarnlügen waren, entschuldigt sie auch in keiner Weise. Und außerdem – wen schert nachher der Zweck! ... Im Übrigen gilt heut wie eh das Wort des Herren: Es werfe der den ersten Stein…“ Keil und Warkentin spielen dabei auf die – nicht unumstrittene – ‚Notwendigkeit’ an, in den Sammelbänden auch den Staat verherrlichende Texte aufzunehmen, um überhaupt ein Buch herausgeben zu können und kritische Texte unterzubringen.
Annette Moritz hat 2004 im Essener Klartext-Verlag das „Lexikon der russlanddeutschen Literatur“ veröffentlicht . Es sei deutlich „mehr als ein Nachschlagewerk“ meint Annelore Engel-Braunschmidt in ihrem Geleitwort. „Seine Einzigartigkeit liegt darin, dass es über Namen, Zahlen und Fakten hinaus Inhalte präsentiert, die auf eigener Lektüre der Verfasserin und auf ihrer Wertung beruhen… Selbst hintereinander gelesen, vermitteln die Artikel einen Eindruck von der Vielfalt realer wie fiktiver Lebensschicksale und machen deutlich, wie Deutsche in Russland gelebt, gelacht und gelitten haben.“
Moritz lehnt sich im Aufbau ihres Lexikons an das von Herold Belger zuerst in russischer Sprache in Almaty 1995 herausgegebene und dann 1999 in der deutschen Übersetzung von Erika Voigt erschienene Buch „Russlanddeutsche Schriftsteller. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Biographien und Werkübersichten“ Während Moritz 79 Autoren vorstellt, sind es bei Belger immerhin 267. Beide konzentrieren sich auf Autoren des 20. Jahrhunderts.
Das umfangreichste „Autorenlexikon der Russlanddeutschen“ hat indessen Edmund Mater herausgegeben. Etwa 3000 Autoren hat er ausfindig gemacht, zahllose Spuren verfolgt und nachgezeichnet. In insgesamt 4 Bänden gibt er wertvolle Hinweise zu den Fundorten der oft weit verstreuten Zeugnisse russlanddeutscher Literatur. Wo es möglich war, fügt er auch Kurzbiografien hinzu. Mit Wertungen hält sich Mater wohltuend zurück.
7. Einige Autoren und ihre in Deutschland erhältlichen Bücher
Die nun folgende Auswahl kann nur „unverhohlen subjektiv“ sein, wie Warkentin es für seinen eigenen Überblick über die Geschichte der Russlanddeutschen Literatur schon behauptet hat . Denn inzwischen sind hier in Deutschland zahlreiche Bücher und Sammelbände erschienen und jedes Jahr vervielfacht sich ihre Zahl.
7a. Lebensgeschichten
Die Russlanddeutschen schreiben – aber nicht alles kann man als Literatur bezeichnen. Dazu gehört die große Menge von Autobiografien oder Familiengeschichten. Es drängt die Menschen sich mitzuteilen. Zum einen, weil sie das Gefühl haben, die Menschen hier wissen zu wenig über ihre Volksgruppe, zum anderen, weil sie fürchten, dass der Bezug zu den eigenen Wurzeln und der eigenen Geschichte im Eintauchen in die bundesdeutsche Gesellschaft ihnen selbst, vor allem aber ihren Kindern und Enkeln verloren geht. Sie wollen mit ihren Büchern der Verständigung dienen und der Stärkung der eigenen russlanddeutschen Identität. Einige Lebensgeschichten ragen hervor, weil sie durchaus literarische Qualitäten besitzen oder weil sie andere wichtige Aspekte zum Verständnis russlanddeutscher Existenz beizutragen haben.
z.B. Adeline Lorenz, geb. Wenkeler. Sie schreibt in ihrem lesenswerten Buch „Immer Fremde“ nicht nur die erschütternde Geschichte der Familie Wenkeler über mehrere Generationen auf, sondern bettet die Einzelgeschichte in die Geschichte der schwäbischen Zuwanderung nach Russland ein, die ab 1817 über 30.000 Familien in der Regel auf „Ulmer Schachteln“ (Transportschiffe) über die Donau ans Schwarze Meer, auf die Krim und in den Kaukasus führte. Die Schilderung endet mit dem Besuch Adenauers in Moskau 1955 und der anschließenden Aufhebung der Verbannung der Deutschen.
Nelli Kossko, die 1937 im Dorf Marienheim am Schwarzen Meer geboren wurde und schon 1975 nach Deutschland auswandern konnte und hier als Journalistin und Autorin arbeitet, erzählt die Geschichte der kleinen Emmi – der eigenen Geschichte durchaus ähnlich - in drei Teilen: „Die geraubte Kindheit“ (1998), „Am anderen Ende der Welt“ (2004) und „Wo ist das Land…“ (2007).
Der Erzählstil ist eingängig wie anschaulich; man kann sich in die kleine Emmi gut einfühlen, die zusammen mit ihrer Mutter – der Vater war 1937 den stalinistischen Säuberungen zum Opfer gefallen – zuerst nach Deutschland (Dresden) und dann nach Kriegsende in den hohen Norden Russlands verschleppt wurde. Der Erzählfaden wird im zweiten Buch aufgenommen. Darin geht es um die Geschichte nach 1952, als die Familie zu Emmis Bruder ins Magadaner Gebiet im Fernen Osten umsiedelt, bis zur Ausreise nach Deutschland. Den Erlebnissen nach der Aussiedlung ist der letzte Band gewidmet und zeigt deutlich, dass es Jahre dauert, ehe man „dazu durchringen konnte einzusehen, das es in ihrem früheren Leben, in diesem anderen fernen Land auch viel Schönes und Liebenswertes gegeben hat… Es kostete Emmi einige Überwindung und viel Mut zur Aufarbeitung ihrer Vergangenheit, ehe sie sich zu ihrem Herkunftsland Russland genauso bedingungslos bekennen konnte, wie zu dem Land ihrer Vorfahren, in das sie vor 30 Jahren auf der Suche nach einer Heimat gekommen war. Doch sie hatte schließlich auch diese Lebensherausforderung gemeistert: ‚Menschen mit zwei Mentalitäten, verwurzelt in zwei Kulturen’, pflegt sie zu sagen, ‚sind wir keine schlechteren und keine besseren Deutschen, wir sind bloß etwas anders’.“
7b. Lyrik „Mit Russland im Herzen und Deutschland im Sinn
Rosa Pflug wurde 1919 im Dorf Antonowka im Gebiet Saratow geboren. Sie wurde während ihres Studiums an der Lehrerschule in Marxstadt 1941 in den Hohen Norden verschleppt. Nach der Verbannung nahm sie ihr Studium wieder auf und arbeitete als Deutschlehrerin in Ostkasachstan. Zahlreiche Gedichte und Nachdichtungen sind von ihr in der russischen Tagespresse und in Sammelbänden erschienen. Seit 1995 lebt sie in Berlin. In ihrem Buch „Der Wind erzählt vom kommenden Tag“ sind Gedichte aus den Jahren 1968-1999 erschienen. Eines der letzten Gedichte heißt „Das Schicksal“ : „Uns führte das Schicksal/ am Gängelband lang./ Wir waren geduldig/ und warteten bang./ Wir haben uns selten,/ zu selten gesträubt,/ von Lügen geblendet,/ von Eiden betäubt./ Entschlüsse gewinnen/ allmählich Gestalt./ Wir stehen am Abgrund,/ verlieren den Halt,/ verschmerzen Verluste/ und suchen Gewinn/ mit Russland im Herzen/ und Deutschland im Sinn.“
Lore Reimer, 1947 in Kirgisien geboren, erlebte sie ihre Kindheit in einem mennonitisch-plattdeutschen Dorf. Nach dem Germanistikstudium in Nowosibirsk arbeitete sie als Redakteurin der Zeitschrift „Neues Leben“ in Moskau und siedelte 1974 mit ihrer Familie nach Deutschland aus. Sie lebt in Espelkamp. Ihrer besonderen, bildreichen Lyrik, die in ihrem ersten Buch „Senfkorn“ 2000 erschien, merkt man an, dass sie Christin ist. Manche Gedichte lesen sich wie Gebete: „wiege uns/ mit unseren verlusten/ vielleicht sind wir/ zu leicht geworden/ spreu im wind/ wiege uns/ mit unseren ballasten/ vielleicht sind wir zu schwer geworden/ lehm umwachsen von lehm/ wiege uns/ in deinen armen/ fülle das leichte auf/ hauche das schwere an/ sage uns/ das wort/ das uns ins rechte maß hebt.“
Dem Band, der mit Bilder von Sabine Waldmann-Brun illustriert ist, sind einige kurze Erzählungen hinzugefügt.
Johann Bär gehört zu den jüngeren Autoren. 1962 in Sibirien geboren, zieht er 1969 mit der Familie nach Kirgisien, besucht dort die Schule und macht seine erste Ausbildung. 1982 kommt er nach Usbekistan und macht dort als Autor seine ersten Schreibversuche. Seit 1985 arbeitete er als freier Fotograf. Da seine Tätigkeit nicht anerkannt wurde, wird er 1987 „für das müßiggängige Leben“ angeklagt und verurteilt. Er protestiert dagegen in Moskau, legt seine sowjetische Staatsangehörigkeit nieder und kann 1988 nach Deutschland ausreisen. Seitdem wohnt Johann Bär in Düsseldorf. Das Buch „Mit anderen Worten“ ist sein zweiter Gedichtband. „Die Gäste gehen fort/ ich lösche die Kerzen aus/ allein in diesem stillen fremden Zimmer/ Der Abend trocknet aus/ wie Farben in meinem Aquarellkasten/ Am Fenster erstarrt/ in die Nacht hineinschauend/ warte ich vergeblich auf deinen Anruf/ Märchen sind aufgeschrieben/ Gefühle in Worte gefasst/ Die Einsamkeit erzählt die Wahrheit/ dann/ wenn die Kerzen erloschen sind.“
7c. Romane
Viktor Heinz, Jahrgang 1937, Schüler von Victor Klein, ist Prosaschriftsteller, Lyriker und Dramatiker. Er lebt seit 1992 in Göttingen. Einige seiner Bühnenwerke sind vom Russlanddeutschen Theater Almaty aufgeführt worden. Einer seiner Romane heißt „In der Sackgasse“ . Der Held dieses Romans ist der Hochschuldozent Willi Werner, ein Russlanddeutscher. Für längere Zeit ans Bett gefesselt, macht er sich daran, seine Erinnerungen aufzuschreiben. Kaum ist der ‚Außenseiter’, der voller Sorgen den Verlauf der Perestrojka verfolgt, mit seinen Aufzeichnungen fertig, ziehen in Moskau Panzer ein…
Lena Klassen, Tochter von Lore Reimer, ist als Dreijährige nach Deutschland gekommen. Sie studierte Literaturwissenschaft, Anglistik und Philosophie in Bielefeld. 1996 schloss sie ihr Magisterstudium ab. 1999 promovierte sie. Lena Klassen schreibt seit ihrer frühen Kindheit. Ihr Roman „Himmel-Hölle-Welt. Die Geschichte von Elsas Emanzipation“ erregte in freikirchlichen und kirchlichen einiges Aufsehen, denn er vermittelte einen authentischen Einblick in die Welt einer (fiktiven) Mennoniten-Brüdergemeinde. Neben dem Fantasy-Roman „Der Todesadler“ und der Fantasy-Trilogie „Sehnsucht nach Rinland“ hat sie unter anderem auch einen Kriminalroman geschrieben. In „Schwesternherz“ wird die Geschichte von drei Schwestern erzählt, die aufs Land ziehen, um hier Frieden zu finden. Bald bekommen sie mit, dass vor 20 Jahren auf dramatische Weise ein Mädchen verschwand. Sie machen sich daran, den Fall zu lösen…
7d. Humor
Dass Russlanddeutsche Humor haben, hat nicht zuletzt das Büchlein von Alexander Reiser und Reinhold Schulz „99 Anekdoten von Aussiedlern“ gezeigt. Das durchweg zweisprachig gestaltete Buch enthält witzige Kurzgeschichten, die in Aussiedlerkreisen kursieren. Die deutsche Sprache: „’Wie steht es bei dir mit der deutschen Sprache?’ ‚ Wie bei einem Hund – verstehe alles, nur sagen kann ich nichts.’“
Alexander Reiser, den man auch den russlanddeutschen Kishon nennen könnte, hat einige seiner satirischen Erzählungen in zwei Büchern vorgelegt: „Die Luftpumpe“ und „Robbenjagd in Berlin“ . Man darf auf weitere Bände gespannt sein.
7e. Naheliegendes
Das Schicksal der Russlanddeutschen hat längst auch andere Autoren interessiert, wie der Erzählband von Siegfried Lenz „Ludmilla“ oder das Buch der Journalistin Ulla Lachauer „Ritas Leute“ zeigen.
Merle Hilbk, Jahrgang 1969, ist als freie Journalistin in Osteuropa und Russland und als Journalismusdozentin in Hamburg tätig. Schon über ihren Nebenjob - sie legt in Bars und Clubs Russenpop auf – ist sie auf das „russische Deutschland“ gestoßen. Als sie aber bei einer Familienfeier auf einen russlanddeutschen Verwandten trifft, nimmt sie sich - teilweise allein, teilweise mit dem russlanddeutsche „Onkel“ - eine Reise vor durch das „russische Deutschland“ anzutreten. Herausgekommen ist ein interessantes wie informatives Buch, dass überdies noch gut erzählt ist: „Die Chaussee der Enthusiasten“ .
Natürlich wären noch viel mehr Autoren zu nennen und ihre Werke vorzustellen. Sie sind gewiss nicht weniger wichtig. Spannend aber bleibt, wie diese russlanddeutsche Literatur sich weiter entwickeln und verändern wird. Wir brauchen in der kunterbunten Einwanderungsgesellschaft gerade die Stimme der Zugewanderten im interkulturellen Gespräch.
In jedem Falle ist diese russlanddeutsche Literatur es wert, in unseren Bibliotheken Platz zu bekommen. Viele der Autoren sind sicher gerne bereit, sich zu Lesungen einladen zu lassen.
Robert Moser, ehemaliger Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Kasachstan. Er wohnt heute in Bergneustadt
Seit etwa 1000 Jahren gibt es Deutsche in Russland. Zunächst Kaufleute der Deutschen Hanse, dann von den Zaren eingeladene deutsche Experten und schließlich auch Adelige, die in russische Herrscherhäuser einheirateten, hatten sich im russischen Reiche nieder gelassen. Es ist durchaus anzunehmen, dass einige von ihnen auch geschrieben haben. So hat Edmund Mater in seinem ausführlichen – über 3000 Autoren umfassenden – Autorenlexikon der Russlanddeutschen ‚Bülow’ aufgespürt, der im 15. Jahrhundert in Nowgorod gelebt und gewirkt hat. Der hier vorliegende Aufsatz beschränkt sich auf die literarischen Zeugnisse, die nach der planmäßigen Ansiedlung von deutscher Landbevölkerung ab 1763 unter Zarin Katharina II. bekannt sind.
Ein Abdruck ist zu finden unter: www.karbushevka.de/media/PDF.Geschichte$20in$20Lyrik.pdf
Wendelin Mangold. Rund ums Leben. Gedichte. Stuttgart 1998, S. 88
Es findet sich als Kurzfassung unter dem Titel „Fest und Treu“ von Ida Bender kommentiert unter: www.wolgaheimat.net
Gedruckt in: Odessaer Kalender 1915, S. 138-157
IV. Kapitel, Vers 5; Fundort vgl. Anmerkung 3. David Kufeld war Lehrer und Pastor im Bezirk Nowousensk.
Annette Moritz. Lexikon der rußlanddeutschen Literatur, Klartext Verlag Essen 2004, S. 165
Annette Moritz, a.o.a.O., S. 164ff.
Wir selbst. Russlanddeutsche Literaturblätter. Stuttgart 1996, 1997 und 1998
Heimatliche Welten. Sowjetdeutsche Prosa, Poesie und Publizistik. Erscheint zweimal jährlich, gegründet 1981. Herausgeber: ‚Neues Leben’, Verlag – Prawda - Moskau
Hand in Hand. Gedichte und Erzählungen. Moskau 1960
Anthologie der sowjetdeutschen Literatur, Almaty 1981ff
Über das aktuelle Angebot informiert die homepage der Landsmannschaft: www.deutscheausrussland.de
Johann Warkentin. Geschichte der rußlandeutschen Literatur aus persönlicher Sicht, Stuttgart 1999, S.14f
Wendelin Mangold. Russlanddeutsche Literatur. Lesebuch, Stuttgart 1999
Das Buch von Reinhold Keil ‚Russland-Deutsche Autoren. Weggefährte, Weggestalter. 1764-1990’ ist bei der Landsmannschaft in Stuttgart erhältlich.
Warkentin, a.o.a.O., S.16f
Es erschien in der Reihe „Forschungen zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“, 12. Jahrgang 2002/2003 als Sonderheft. Annette Moritz. Lexikon der rußlanddeutschen Literatur. Essen 2004
Herold Belger, Russlanddeutsche Schriftsteller. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Biographien und Werkübersichten. Ins Deutsche übersetzt und ergänzt von Erika Voigt. Ostedition Berlin 1999
Edmund Mater. Das Autorenlexikon der Russlanddeutschen. In 4 Bänden. Lichtzeichen Verlag Lage 2009
Vgl. den Klappentext. Warkentin, a.o.a.O.
Adeline Lorenz (Wenkeler). Immer Fremde. Familiengeschichte, Kinder und Jugenderinnerungen einer Russlanddeutschen, Bad Krotzingen 20052
Nelly Kossko. Die Geraubte Kindheit. Hg. von Galina Kossko-Fischer, gedruckt im P&K-Zeitungsverlag in Ahlen/Westfalen 1998.
Nelli Kossko. Am anderen Ende der Welt. Literaturkreis der Deutschen aus Russland. Ohne Ort 2004
Nelli Kossko. Wo ist das Land…, Augsburg 2007
Nelly Kossko, Wo ist das Land…, Augsburg 2007, S. 8f
Rosa Plug. Der Wind erzählt vom kommenden Tag. Ausgewählte Gedichte. BMV-Verlag 2002
Rosa Pflug, a.o.a.O., S. 197
Lore Reimer. Senfkorn. BMV-Verlag Lage 2000
Lore Reimer. A.o.a.O. S. 146
Johann Bär. Mit anderen Worten. BMV-Verlag Lage 2000
Johann Bär, a.o.a.O., S. 17
Viktor Heinz. In der Sackgasse. Aufzeichnungen eines Außenseiters in Russland. Erschienen bei der Landsmannschaft in Stuttgart 1996
Lena Klassen. Himmel-Hölle-Welt. Die Geschichte von Elsas Emanzipation, BMV-Verlag Lage 2001
Lena Klassen. Der Todesadler. BMV-Verlag Lage 2001
Lena Klassen. Die weiße Möwe - Sehnsucht nach Rinland. BMV-Verlag Lage 2008; Lena Klassen. Der Erbe der Riesen- Sehnsucht nach Rinland 2, Neufeld-Verlag, Schwarzenfeld,; Lena Klassen. Der Thron des Riesenkaisers – Sehnsucht nach Rinland 3, Neufeld-Verlag, Schwarzenfeld 2009
Alexander Reiser Reinhold Schulz. 99 Anekdoten von Aussiedlern. BMV-Verlag, Lage 2005
Alexander Reiser. Die Luftpumpe. Lustige Kurzgeschichten. BMV-Verlag Lage 2001
Alexander Reiser. Robbenjagd in Berlin. Humorvolle Erzählungen aus dem Leben eines Russlanddeutschen. Geest-Verlag Vechta 2009
Siegfried Lenz. Ludmilla. Erzählungen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1996
Ulla Lachauer. Ritas Leute. Eine deutsch-russische Familiengeschichte. Rowohlt 2002
Merle Hilbk. Die Chaussee der Enthusiasten. Eine Reise durch das russische Deutschland. Aufbau-Verlag Berlin 2008
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